Studie des MARCH-Projekts zur MINT-Bildung in Europa erschienen

Studie des MARCH-Projekts zur MINT-Bildung in Europa erschienen

Die eben erschienene europäische Studie des EU-geförderten Projekts MARCH (Making Science Real in Schools), dessen deutscher Partner jungvornweg ist, attestiert Deutschland eine führende Rolle in der MINT-Bildung. In den Punkten Ausstattung von Schullaboren, Präsentationstechnologien und MINT-Initiativen etwa schneidet Deutschland im europäischen Vergleich sehr gut ab.

Trotzdem geben verhältnismäßig viele deutsche Schüler (41%) an, der MINT-Unterricht an ihrer Schule sei zu theoretisch. Besonders wenig praktische Erfahrung sammeln Schüler im Informatik-Unterricht – hier liegt Deutschland im Vergleich mit sechs anderen europäischen Ländern auf dem vorletzten Platz. Moderne Technologie sei an den Schulen zwar vorhanden, werde aber zu selten auf innovative Weise genutzt. Eine Ursache dafür liegt laut der Studie in dem Mangel an zielführenden Lehrerfortbildungen.

Auch außerschulisches Engagement wird in Deutschland laut der Studie nicht ausreichend gefördert. So hat zwar fast die Hälfte der deutschen Schüler (47%) mindestens einmal an einem MINT-Wettbewerb teilgenommen. Allerdings gaben 68% von ihnen (so viele wie in keinem anderen Land) an, dabei seitens ihrer Schule und Lehrer nicht unterstützt worden zu sein.

Besonders auffällig ist im Ländervergleich, dass deutsche Schüler die Relevanz guter schulischer Leistungen in den MINT-Fächern am geringsten einstufen. In allen anderen Ländern ist der Anteil von Schülern, die denken, dass gute MINT-Noten für ihre Zukunft wichtig sind, höher. Dieses Ergebnis wirft die dringende Frage auf, warum die Bedeutung des MINT-Bereichs in der Einschätzung deutscher Jugendlicher offenbar unterdurchschnittlich ausgeprägt ist.

Die MARCH-Studie (Autor: Dr. Todor Galev, Bulgarian Academy of Science) basiert auf qualitativen und quantitativen Erhebungen, darunter Sekundärforschung, Tiefeninterviews mit relevanten MINT-Akteuren und Online-Umfragen unter Schülern und Lehrern der teilnehmenden Länder. Die Feldforschung wurde zwischen Mai und Oktober 2014 durchgeführt. In dieser Zeit wurden in sieben Ländern insgesamt 389 Lehrer und 1.427 Schüler per Online-Fragebogen befragt.

Ein ausführlicher Bericht über die Studie ist hier einzusehen:
deutsche Version
englische Version

Für Rückfragen: Sandy Richter | 0049 (0) 351 65698401 | sandy.richter@jungvornweg.de

Über MARCH
MARCH (Making Science Real in Schools) ist ein EU-gefördertes Partner-Projekt, an dem sieben Länder beteiligt sind (Deutschland, Großbritannien, Litauen, Griechenland, Portugal, Serbien und Bulgarien). jungvornweg ist der deutsche Partner. Ziel des Projekts ist es, auf europäischer Ebene Herausforderungen im Bildungsbereich anzugehen, die einerseits mit dem MINT-Unterricht an weiterführenden Schulen, andererseits mit der gesellschaftlichen Wahrnehmung von MINT-Fächern zusammenhängen. (www.sciencemarch.eu)